Die meisten Rechtsformvergleiche schießen am Ziel vorbei: Sie listen alle möglichen Rechtsformen mit ihren Vor- und Nachteilen, aber helfen dir nur bedingt, eine Entscheidung zu treffen.
Du erfährst in diesem Artikel kurz und knapp die drei Gründe, warum ich die GmbH für die beste Rechtsform für die meisten Unternehmer*innen halte.
Inhaltsverzeichnis
1. Grund: Mit einer GmbH gehst du einen großen Schritt weg vom ‘selbst’ und ‘ständig’ und hin zum Unternehmertum
In einem Einzelunternehmen oder Personenunternehmen besteht rechtliche Identität zwischen dir als Person und deinem Unternehmen: Du bist das Unternehmen.
Mit einer GmbH erschaffst du für dein Unternehmen eine rechtlich eigenständige Person. Damit trennst du dein Unternehmen von deiner Person. Das macht es dir leichter, AM Unternehmen zu arbeiten statt IM Unternehmen.
Daher denke ich, dass ein Einzelunternehmen die richtige Rechtsform für Selbständige ist. Wenn du jedoch Unternehmer*in sein willst, passt die GmbH viel besser.
2. Grund: Mit einer GmbH erschaffst du eine Brandmauer gegen alle unternehmerischen Risiken
Die Sicherung der privaten Existenz und des privaten Vermögens ist für mich eine Grundvoraussetzung für unternehmerische Freiheit. Nur, wenn du private Existenz nicht auf dem Spiel steht, kannst du mit freiem Kopf unternehmerische Risiken eingehen.
Weil in einem Personenunternehmen oder in der Freiberuflichkeit du und dein Unternehmen eins sind, gibt es keine Brandmauern zwischen deinem Unternehmen und deinem Privatvermögen: Alle Verluste aus dem Unternehmen schlagen direkt auf dein Privatvermögen durch, du trägst alle Haftungsrisiken persönlich.
Bei Kapitalgesellschaften wie der GmbH oder der UG gilt das Trennungsprinzip. Das klingt wie eine Brandmauer und das ist es auch.
Die GmbH ist eine eigene Rechtspersönlichkeit mit eigenem Vermögen, getrennt von deinem Vermögen und deiner Person. Bei der GmbH sind damit Haftung und Verluste auf das Vermögen der Gesellschaft beschränkt. Verluste und Haftungsrisiken schlagen nicht auf dein Privatvermögen durch.
3. Grund: In einer GmbH werden Gewinne niedriger besteuert als im persönlichen Einkommen
In einem Einzelunternehmen versteuerst du alle Gewinne voll als persönliches Einkommen. Mit zunehmendem Einkommen steigt der Grenzsteuersatz: Ab etwa 30.000 Euro Einkommen versteuerst du jeden weiteren Euro mit über 30 Prozent; ab knapp 60.000 Euro wird jeder zusätzliche Euro im Spitzensteuersatz von 42 Prozent besteuert.
In der GmbH werden Gewinne mit der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer belegt von zusammen ca. 30 Prozent (Aufgrund unterschiedlicher Hebesätze für die Gewerbesteuer gibt es zwar regionale Unterschiede in der Gesamthöhe, das Prinzip gilt aber in ganz Deutschland).
Schon wenn die Gewinne höher sind als 30.000 Euro, ist es günstiger, die Gewinne in der GmbH zu versteuern als im persönlichen Einkommen!
Und was ist mit einer UG?
Für die UG gilt das gleiche wie für die GmbH! Die UG ist nichts anderes als eine kleine GmbH. Der besseren Lesbarkeit dieses Textes zuliebe schreibe ich nur von der GmbH, ohne jedes Mal ein „gilt auch für die UG“ dazuzusetzen. Nur wenn es bei der UG Unterschiede gibt, weise ich dich darauf explizit hin.
Willst du mehr erfahren, warum ich die GmbH für die beste Rechtsform halte und wie die Haftungsbeschränkung und die Besteuerung der GmbH funktioniert, kannst du hier das erste Kapitel meines Buchs „Weniger Steuern & mehr Vermögen“ über die GmbH kostenlos lesen.
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