
Autor der Bestseller »Weniger Steuern & mehr Vermögen« und »GmbH gründen«
Du weißt sicher schon, dass ich ein großer Fan der GmbH bin – sowohl für operative Unternehmen als auch für Holdings.
Regelmäßig werde ich gefragt, ob für die Holding nicht andere Rechtsformen noch besser geeignet seien. Die Fragenden führen dafür an, dass sie in einem Podcast, YouTube-Video oder von Bekannten von den Steuervorteilen einer Genossenschaft oder (Familien)-Stiftung gehört hätten.
Dazu habe ich eine ganz klare Meinung: Die erste Holding sollte eine GmbH sein.
Mein Warum erfährst du in diesem Artikel.
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Inhaltsverzeichnis
Meine Bewertungskriterien für Steuergestaltungen
Was viele Steueroptimierer vergessen: Erst kommt das Geldverdienen, dann das Steuersparen. Nicht andersherum.
Je erfolgreicher ich als Unternehmer bin, desto größer ist mein Hebel für steuerlich smarte Gestaltungen.
Daher bewerte ich jede Steuergestaltung nicht nur nach den Steuervorteilen, sondern in erster Linie danach, ob sie unternehmerisch sinnvoll ist.
Einfach schlägt komplex
Mein Grundsatz: Meine rechtliche und steuerliche Struktur sollte so einfach wie möglich bleiben und nur so komplex wie nötig.
Die Vorteile einfacher Strukturen:
- Du beherrschst die Struktur, statt von ihr beherrscht zu werden
- Du überblickst die Zusammenhänge besser und triffst fundierte Entscheidungen
- Du minimierst Fehler und Verwaltungsaufwand
- Du kannst sie jederzeit selbst skizzieren und einem Berater erklären
Die Nachteile komplexer Strukturen:
- Höhere Anfälligkeit für Schwachstellen und Fehler
- Stärkere Abhängigkeit von externen Beratungen
- Schwierigere Führung und Hinterfragung der Beratungen
- Höhere Kosten, größere Fehleranfälligkeit und mehr Zeitaufwand
Als abschreckendes Beispiel für komplexe Strukturen, die einem über den Kopf wachsen, denke ich an den Bau des Berliner Flughafens.
Die drei entscheidenden Fragen
Bei jeder Steuergestaltung frage ich mich daher:
- Wird mein unternehmerisches Fundament gestärkt?
- Ist der Steuerhebel groß genug, als dass es sich wirklich lohnt, sich damit zu beschäftigen?
- Ist die Gestaltung belastbar und nachhaltig? Ist mein Handeln vom Fiskus gewollt, sodass ich eine hohe Sicherheit habe, dass auch künftige Gesetzgebungen die Gestaltung nicht hinfällig machen? Oder handelt es sich um ein Schlupfloch, bei dem das Risiko droht, dass es geschlossen wird?
Nur wenn ich alle drei Fragen mit „Ja“ beantworten kann, ist es für mich eine sinnvolle Steuergestaltung.
Was für die GmbH als Holding spricht
Für mich ist die Doppelstock-GmbH die einfachste und gleichzeitig stabilste Form der Holdingstruktur.

Auf diesem Fundament kann ich große Unternehmen und enormes Vermögen aufbauen.
Manchmal lässt sich die Operativ-GmbH auch als Holding nutzen, sodass eine GmbH ausreicht. In diesem Artikel erkläre ich das: Wann du deine Operativ-GmbH auch als Holding nutzen kannst.
GmbH im Überblick: Was du wissen musst
Bei einer GmbH musst du nur ein paar Punkte verstanden haben:
- Die GmbH ist als Kapitalgesellschaft eine juristisch eigenständige Person mit eigenem Vermögen. Sie gehört ihren Gesellschaftern.
- Als juristische Person ist die GmbH allein weder entscheidungs- noch handlungsfähig. Dafür benötigt sie vorrangig zwei Organe:
- Die Gesellschafterversammlung ist das Hirn der GmbH: Sie trifft alle wesentlichen Entscheidungen.
- Die Geschäftsführung ist die Hand der GmbH: Sie führt aus, was das Hirn beschlossen hat, und vertritt die GmbH nach außen.
Deine Rolle als Hirn und Hand der Holding
Bei einer Holding, die dir allein gehört und bei der du die Geschäftsführung übernimmst, bist du gleichzeitig Hirn und Hand der Holding.
So ist das Vermögen der Holding zwar nicht dein Vermögen, aber du herrschst darüber:
- Du entscheidest, was die Holding mit dem Vermögen macht – etwa, wie es investiert wird.
- Du entscheidest, wieviel Gehalt die Holding dir für die Geschäftsführung zahlen soll.
- Du entscheidest, wem die GmbH ein Darlehen geben soll, etwa dir persönlich.
- Du könntest das Vermögen der Holding jederzeit über eine Ausschüttung zu deinem Vermögen machen (was du nicht machst, weil diese Ausschüttung ca. 25% Steuern kostet – aber du könntest).
Wichtig: Weil die GmbH eine rechtlich eigenständige Person ist, die du beherrschst, bist du dir bei Vereinbarungen zwischen dir und deiner GmbH des Interessenkonflikts bewusst und achtest darauf, dass die Vereinbarungen fremdüblich und durch Beschlüsse und Schriftform gut dokumentiert sind.
Ein entscheidendes Signal für Fremdüblichkeit: dass die Vereinbarung auch für die GmbH grundsätzlich sinnvoll ist, nicht nur für dich.
Übrigens, all das gilt natürlich auch für die UG als kleine Schwester der GmbH.
Stabiles Fundament und jederzeit erweiterbar
Keine andere Rechtsform ist so einfach und eröffnet mir gleichzeitig so großen Gestaltungsspielraum wie die GmbH.
Mit der GmbH-Holdingstruktur als Fundament ist deinem unternehmerischen und finanziellen Wachstum keine Grenzen gesetzt.
Diese GmbH-Holdingstruktur kann ich dann jederzeit bei konkretem Bedarf erweitern:
- um weitere operative Gesellschaften und Beteiligungen,
- um Immobilien-GmbHs
- oder um eine Familienstiftung.
Fazit
Daher mein Grundsatz, dass die erste Holding unbedingt eine GmbH sein sollte. Sie bietet dir den idealen Mix aus Einfachheit, Kontrolle und Skalierbarkeit.
Mit ihr schaffst du ein solides Fundament für dein unternehmerisches und finanzielles Wachstum, bevor du über komplexere Strukturen nachdenken musst.
Starte mit diesem bewährten Modell und halte dir alle Optionen für die Zukunft offen.
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