Warum deine erste Holding eine GmbH sein sollte (und keine Stiftung oder Genossenschaft)
Warum deine erste Holding eine GmbH sein sollte (und keine Stiftung oder Genossenschaft)

Warum deine erste Holding eine GmbH sein sollte (und keine Stiftung oder Genossenschaft)

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von Alex­ander Keck 

Autor der Best­seller »Weniger Steuern & mehr Vermögen« und »GmbH gründen«

Du weißt sicher schon, dass ich ein großer Fan der GmbH bin – sowohl für opera­tive Unter­nehmen als auch für Holdings.

Regel­mäßig werde ich gefragt, ob für die Holding nicht andere Rechts­formen noch besser geeignet seien. Die Fragenden führen dafür an, dass sie in einem Podcast, YouTube-Video oder von Bekannten von den Steu­er­vor­teilen einer Genos­sen­schaft oder (Familien)-Stiftung gehört hätten.

Dazu habe ich eine ganz klare Meinung: Die erste Holding sollte eine GmbH sein.

Mein Warum erfährst du in diesem Artikel.

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Inhaltsverzeichnis

Meine Bewertungskriterien für Steuergestaltungen

Was viele Steu­er­op­ti­mierer vergessen: Erst kommt das Geld­ver­dienen, dann das Steu­er­sparen. Nicht andersherum.

Je erfolg­rei­cher ich als Unter­nehmer bin, desto größer ist mein Hebel für steu­er­lich smarte Gestaltungen.

Daher bewerte ich jede Steu­er­ge­stal­tung nicht nur nach den Steu­er­vor­teilen, sondern in erster Linie danach, ob sie unter­neh­me­risch sinn­voll ist.

Einfach schlägt komplex

Mein Grund­satz: Meine recht­liche und steu­er­liche Struktur sollte so einfach wie möglich bleiben und nur so komplex wie nötig.

 

Die Vorteile einfa­cher Strukturen:

  • Du beherrschst die Struktur, statt von ihr beherrscht zu werden
  • Du über­blickst die Zusam­men­hänge besser und triffst fundierte Entscheidungen
  • Du mini­mierst Fehler und Verwaltungsaufwand
  • Du kannst sie jeder­zeit selbst skiz­zieren und einem Berater erklären

Die Nach­teile komplexer Strukturen:

  • Höhere Anfäl­lig­keit für Schwach­stellen und Fehler
  • Stär­kere Abhän­gig­keit von externen Beratungen
  • Schwie­ri­gere Führung und Hinter­fra­gung der Beratungen
  • Höhere Kosten, größere Fehler­an­fäl­lig­keit und mehr Zeitaufwand

Als abschre­ckendes Beispiel für komplexe Struk­turen, die einem über den Kopf wachsen, denke ich an den Bau des Berliner Flughafens.

Die drei entscheidenden Fragen

Bei jeder Steu­er­ge­stal­tung frage ich mich daher:

  1. Wird mein unter­neh­me­ri­sches Funda­ment gestärkt?
  2. Ist der Steu­er­hebel groß genug, als dass es sich wirk­lich lohnt, sich damit zu beschäftigen?
  3. Ist die Gestal­tung belastbar und nach­haltig? Ist mein Handeln vom Fiskus gewollt, sodass ich eine hohe Sicher­heit habe, dass auch künf­tige Gesetz­ge­bungen die Gestal­tung nicht hinfällig machen? Oder handelt es sich um ein Schlupf­loch, bei dem das Risiko droht, dass es geschlossen wird?

Nur wenn ich alle drei Fragen mit „Ja“ beant­worten kann, ist es für mich eine sinn­volle Steuergestaltung.

Was für die GmbH als Holding spricht

Für mich ist die Doppel­stock-GmbH die einfachste und gleich­zeitig stabilste Form der Holdingstruktur.

Auf diesem Funda­ment kann ich große Unter­nehmen und enormes Vermögen aufbauen.

Manchmal lässt sich die Operativ-GmbH auch als Holding nutzen, sodass eine GmbH ausreicht. In diesem Artikel erkläre ich das: Wann du deine Operativ-GmbH auch als Holding nutzen kannst.

GmbH im Überblick: Was du wissen musst

Bei einer GmbH musst du nur ein paar Punkte verstanden haben:

  1. Die GmbH ist als Kapi­tal­ge­sell­schaft eine juris­tisch eigen­stän­dige Person mit eigenem Vermögen. Sie gehört ihren Gesellschaftern.
  2. Als juris­ti­sche Person ist die GmbH allein weder entschei­dungs- noch hand­lungs­fähig. Dafür benö­tigt sie vorrangig zwei Organe:
    • Die Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung ist das Hirn der GmbH: Sie trifft alle wesent­li­chen Entscheidungen.
    • Die Geschäfts­füh­rung ist die Hand der GmbH: Sie führt aus, was das Hirn beschlossen hat, und vertritt die GmbH nach außen.

Deine Rolle als Hirn und Hand der Holding

Bei einer Holding, die dir allein gehört und bei der du die Geschäfts­füh­rung über­nimmst, bist du gleich­zeitig Hirn und Hand der Holding.

So ist das Vermögen der Holding zwar nicht dein Vermögen, aber du herrschst darüber:

  • Du entschei­dest, was die Holding mit dem Vermögen macht – etwa, wie es inves­tiert wird.
  • Du entschei­dest, wieviel Gehalt die Holding dir für die Geschäfts­füh­rung zahlen soll.
  • Du entschei­dest, wem die GmbH ein Darlehen geben soll, etwa dir persönlich.
  • Du könn­test das Vermögen der Holding jeder­zeit über eine Ausschüt­tung zu deinem Vermögen machen (was du nicht machst, weil diese Ausschüt­tung ca. 25% Steuern kostet – aber du könntest).

Wichtig: Weil die GmbH eine recht­lich eigen­stän­dige Person ist, die du beherrschst, bist du dir bei Verein­ba­rungen zwischen dir und deiner GmbH des Inter­es­sen­kon­flikts bewusst und achtest darauf, dass die Verein­ba­rungen fremd­üb­lich und durch Beschlüsse und Schrift­form gut doku­men­tiert sind.

Ein entschei­dendes Signal für Fremd­üb­lich­keit: dass die Verein­ba­rung auch für die GmbH grund­sätz­lich sinn­voll ist, nicht nur für dich.

Übri­gens, all das gilt natür­lich auch für die UG als kleine Schwester der GmbH.

Stabiles Fundament und jederzeit erweiterbar

Keine andere Rechts­form ist so einfach und eröffnet mir gleich­zeitig so großen Gestal­tungs­spiel­raum wie die GmbH.

Mit der GmbH-Holding­struktur als Funda­ment ist deinem unter­neh­me­ri­schen und finan­zi­ellen Wachstum keine Grenzen gesetzt.

Diese GmbH-Holding­struktur kann ich dann jeder­zeit bei konkretem Bedarf erweitern:

  • um weitere opera­tive Gesell­schaften und Beteiligungen,
  • um Immo­bi­lien-GmbHs
  • oder um eine Familienstiftung.

Fazit

Daher mein Grund­satz, dass die erste Holding unbe­dingt eine GmbH sein sollte. Sie bietet dir den idealen Mix aus Einfach­heit, Kontrolle und Skalierbarkeit.

Mit ihr schaffst du ein solides Funda­ment für dein unter­neh­me­ri­sches und finan­zi­elles Wachstum, bevor du über komple­xere Struk­turen nach­denken musst.

Starte mit diesem bewährten Modell und halte dir alle Optionen für die Zukunft offen.

War dieser Beitrag für dich hilf­reich? Falls dieser Beitrag noch nicht alle deine Fragen zum Thema beant­wortet, schreibe mir bitte eine E‑Mail an feedback@unternehmergold.de (kopiere bitte die URL dieses Beitrags in deine E‑Mail, damit ich einfa­cher zuordnen kann, worauf du dich beziehst).

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